Es kamen immer wieder ängstliche Nachrichten über den Zustand des kleinen Gebäudes neben dem Büro, das für die größeren Kinder als Schulraum dient. Nun konnten wir einen schlichten Neubau finanzieren und auch die erforderlichen Bänke, damit die Schülerinnen und Schüler nicht auf dem Boden sitzen. Die Freude darüber war riesig - und das freut wiederum uns sehr. Diese Bilder erreichten uns per Whatsapp:
Die Anfrage kam im Juni: Ob es Geld gäbe für die Errichtung von Toiletten auf dem Schulgelände für die älteren Kinder. Da die Schüler*innenzahlen immer mehr steigen, ist es unhaltbar, dass es keine Toiletten gibt. Wir konnten 1200 Euro zur Verfügung stellen und in den Ferien konnte die gesamte Bauphase abgeschlossen werden: 3 Toiletten und 1 Dusche sind entstanden. Wir sind einmal mehr beeindruckt von der Tatkraft und Organisationsfähigkeit des Teams um Mama Berthe und freuen uns über die tolle Zusammenarbeit. Das nächste Projekt naht: Das desolate alte Bürogebäude muss entweder renoviert oder abgerissen und neugebaut werden. Es dient dem Unterricht im Nähen für die ledigen Mütter und ist in einem untragbaren Zustand. Also: es gibt immer was zu tun! Und gemeinsam geht es weiter. Die Schülerzahlen wachsen, zwei neue junge Lehrerinnen konnten gewonnen werden. RECONFORT ist wirklich ein kleiner Lichtbblick im armen Viertel Kisenso in Kinshasa.
Das rote, stabile Tor wurde bereits Ende letzten Jahres gebraucht gekauft. Nun, in der Oster-Ferienzeit, wird es eingebaut. Das Team von Reconfort freut sich sehr und bedankt sich herzlich. Denn das alte rostige wackelige Tor, das man auf dem zweiten Foto im Hintergrund noch sieht, stellte ein besorgniserregendes Sicherheitsrisiko dar. Nun wird das schmucke, rotleuchtende Tor einen ganz anderen Eindruck machen und einen sicheren Eingang gewährleisten.
Wir laden herzlich ein zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 29.3.2023 um 18.00 im Weltladen Lübeck, Hüxstraße 83.
Wir wollen die Vorhaben für dieses Jahr besprechen und neueste Nachrichten aus dem Kongo teilen.
Schlussbemerkung am 1.4. : Es wurde beschlossen, die monatlichen Zuwendungen an das Team von Reconfort auf 350 Dollars zu erhöhen, damit zwei neue junge Frauen beschäftigt werden können.
Das Jahr war geprägt von Anstrengungen, den Trecker aus Norddeutschland in den Kongo zu verschiffen. Durch Victorines zahlreiche Kontakte fanden wir endlich einen handelserfahrenen Kongolesen, der in einem gemieteten Container für den Trecker Platz ließ und ihn sicher verschiffte und im Kongo durch den Zoll brachte. Im August war das gute Stück dann endlich in Kinshasa und konnte von den Frauen von AEFPS in Empfang genommen werden.
Verladung in Bargteheide
Zwischenstation auf dem Weg vom Hafen Banana nach Kinshasa
Ankunft bei den Frauen von AEFPS
Was seit Jahren ein kühner Traum war, wurde am 1.12.21 Wirklichkeit: Wir haben einen Trecker für die AEFPS Frauen erworben.
Nachdem wir das Treckerangebot gefunden hatten, waren im November so viele großzügige Extra-Spenden eingegangen, dass es möglich war, den Trecker in Bargteheide für 6500 Euro erwerben.
Ein Jahr nachdem die Frauen und Männer von Reconfort mit dem Neubau des Kindergartens begonnen haben, um den einsturzgefährdeten Schuppen zu ersetzen, stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. Die roten Türen sind der vorletzte Arbeitsschritt, nun muss nur noch der Fußboden gemacht werden. Ende des Jahres wird das Haus dann vollständig fertig sein.
9 Kinder haben den Kindergarten in CoronaZeiten beendet und wurden feierlich verabschiedet. Man sieht auf den Fotos die Kinder mit den ProjektleiterInnen von RECONFORT.
Trotz der Freude, dass auch in diesen Zeiten der Kindergartenbetrieb weitergeführt werden kann, gibt es eine große Sorge: Die Hütte, in der die Kinder sich versammeln, besteht nur aus Blech und Dachlatten. Sie hat angefangen sich zu bewegen (commence à bouger), d.h. sie wird instabil. Wir haben große Befürchtungen, dass sie, wie der Vorgänger des soliden Schulhauses, das inzwischen mit DeKoPa Mitteln gebaut wurde, einstürzen könnte. Daher ist schnelle Hilfe angesagt.
Die LehrerInnen von Reconfort haben im Juni eine Kampagne zur Hygiene-Belehrung gestartet. Der normale Schulbetrieb ist untersagt, aber so ein Projekt ist möglich. Es werden sowohl die Erwachsenen im Viertel über die Verbreitungswege des COVID-Erregers und über Schutzmaßnahmen informiert als auch die Kinder. Mama Berthe, die Initiatorin, schickte Bilder, die die Arbeit dokumentieren:
Trotz der Schulschließungen wurden die externen Abschlussprüfungen für die Finalisten erlaubt. Es war schwieriger als sonst mit den Prüfungen, schreibt Mama Berthe, weil die Schule ja vorher geschlossen war - aber es sei alles gut verlaufen. 7 SchülerInnen hat Reconfort angemeldet, alle haben bestanden. 5 sind auf dem Foto zu sehen, zusammen mit dem Lehrer und Berthe Kamana, der Projektleiterin.
Mai: Sprachnachricht, kaum zu verstehen wegen des strömenden Regens: "La situation est très dure, mais votre aide nous a beaucoup soulagé" (Die Lage ist sehr hart, aber Eure Hilfe schafft uns große Erleichterung) - Gemeint sind die monatlich 400 Euro, die wir den MitarbeiterInnen von RECONFORT derzeit schicken, obwohl die Schule geschlossen ist. Mama Berthe schreibt außerdem: Man sieht Mütter mit ihren Kindern Wasser holen, man sieht, wie Feuer gemacht wird und Wäsche gewaschen, alles draußen, obwohl alle im Haus bleiben sollen - und niemand trägt einen Mund-Nase-Schutz.
April: Victorine war im Kongo und wollte eigentlich am 21.März zurück kommen, aber da flog kein Flugzeug mehr. Einen Monat später klappte es dann durch die Hilfe der Botschaft.
Sie berichtet erschüttert, wie es im Kongo aussieht. Wegen der Corona Pandemie sind die Leute angehalten, im Haus zu bleiben. Unsere Schule ist geschlossen - die Einkünfte brechen weg.
Aber es ist absurd, auf diese Weise die Pandemie an der Ausbreitung hindern zu wollen, denn gleichzeitig drängeln sich die Menschen an den Stellen, an denen es überteuertes Trinkwasser gibt, müssen noch mehr Mühe aufwenden, den täglichen Bedarf zu decken und die Preise steigen und steigen.
Wir haben daher beschlossen, den 12 Lehrkräften und MitarbeiterInnen von RECONFORT statt der monatlichen 200 nun 400 $ zu schicken. Damit geben wir monatlich mehr aus als wir regelmäßig an Spenden bekommen, aber das ist zumindest eine Zeitlang möglich.
Wir sind in regem Whats-App Austausch. Beeindruckend: Unsere ParternInnen und FreundInnen fragen immer zuerst, wie es uns geht, sind in Sorge um unser Wohlergehen hier in Europa. Erst, wenn wir nachfragen, bekommen wir Auskünfte über die zunehmende Härte des Alltags. Unsere Unterstützung ist mehr als eine finanzielle Angelegenheit, sie ist ein Zeichen, dass weltumspannende Solidarität und Verlässlichlichkeit möglich sind, dass wir einfach füreinander da sind, wenn es drauf ankommt.
Die Freude über diese emotionale Dimension unserer langjährigen Partnerschaft ist in jedem Telefonat zu spüren.
Charlotte Landula, die 72-jährige und 1,48 große Gründerin von "Reconfort", hat uns besucht. Es war ein lebendiges, warmherziges Wiedersehen und hat uns in unserer Arbeit bestärkt. Maman Charlotte (alle kongolesischen Frauen sind "Mamans" ab einem gewissen Alter) dankte immer und immer wieder und lässt alle herzlichst grüßen! Alle sind glücklich über das neue Schulgebäude und die monatliche Unterstützung der Lehrkräfte/BetreuerInnen.
Im neuen Gebäude an einer neu gezimmerten Bank
Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres konnte Reconfort im August das neue Schulgebäude einweihen. Das Plakat weist darauf hin, dass das Haus von der DeKoPa finanziert wurde. Es wurde uns auch per Whatsapp ein Film gesendet, auf dem man die Lehrer ausgelassen tanzen und lachen sah. Das war schön!
Ein Riesenschritt ist geschafft: Zwei Räume sind entstanden, fest gemauert, mit Fenstern, die die Sonne abhalten, aber Luft reinlassen, und oben drauf ist ein Dach aus Zement gegossen. So besteht die Möglichkeit, eventuell noch einmal ein zweites Stockwerk auf das Erdgeschoss zu setzen.
Voller Freude über das Entstandene betet und tanzt auf dem Dach Mama Charlotte(re) mit einer der zahlreichen unermüdlichen Frauen, die das Projekt "Reconfort" am Leben halten.
Nun fehlen noch Türen und Inneneinrichtung, aber der Unterricht kann aus den völlig unzureichenden und viel zu engen Büroräumen umziehen.
Vermutlich werden diese SchülerInnen dann bald sehr viele neue Klassenkameraden haben, da wieder mehr Platz ist und der Andrang auf die Angebote von Reconfort in dem Elendsviertel Kisenso in Kinshasa sehr groß ist.
Im Dezember konnten wir erneut 1000 Euro überweisen. Davon wurde Sand und Zement gekauft. Vor Ort wurden unzählige Mauersteine produziert - ein günstigeres Verfahren, als die Steine fertig zu kaufen. Erste Mauern sind hochgezogen - es geht mit Riesenschritten voran.
(links im blauen Kleid Victorine Mueba zu Besuch in Kisenso)
Unzählige Menschen haben sehr bereitwillig Geld gegeben, damit das Schulgebäude von Reconfort solide neu gebaut werden kann. Das wird eine Zeit dauern, denn die Preise im Kongo für Baumaterialien sind hoch. Ein Stein, wie hier im Bild zu sehen, kostet 2,50 Dollar. Vielleicht eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk?
Mama Charlotte (rechts im Bild) ist nur 1,55 groß - aber eine beeindruckende Frau, die sich auch mal mit den kongolesischen Behörden anlegt, wenn sie dem Kinderhilfsprojekt mal wieder Schwierigkeiten machen. Sie schilderte die derzeitigen Probleme nach dem Einsturz des Schulhauses: Die Schülerzahl hat sich verringert, es kann nur noch Unterricht in den winzig kleinen Büroräumen stattfinden.
Wir beschließen, dass sofort mit einem Neubau begonnen werden muss, der solider sein soll: Pfeiler aus Beton auf einem festen Fundament, ein haltbares Blechdach. Nun müssen wir nur genügend Spender finden!
Charlotte (3. von rechts) mit DeKoPa Mitgliedern
Das leicht gebaute Schulgebäude, in dem Kinder und Jugendliche unterrichtet werden, deren Familien zu arm sind, das Schulgeld an öffentlichen Schulen zu bezahlen, wird Opfer eines Sturmes. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Das Gebäude war im September 2008 von Mitgliedern der Organisation und mit finanzieller Unterstützung der DeKoPa gebaut worden.